In einer bundesweit angelegten empirischen Studie hat Susanne Gerull zum Thema Partizipation in der Wohnungslosenhilfe geforscht. Im Vortrag werden die wesentlichen Ergebnisse mit einem Fokus auf die niedrigschwelligen Angebote für wohnungslose Menschen vorgestellt.
Hierbei wird deutlich, dass Partizipation noch lange kein Standard in der Wohnungslosenhilfe ist. Auch die Frage, was Partizipation in diesem Kontext eigentlich genau heißt, welche Ausprägungen sie haben kann und wem sie nutzt, ist im Feld noch nicht ausdiskutiert.
Der Vortrag soll erste Erkenntnisse aufzeigen und den weiteren Diskurs anregen.
Die „Ratten 07“ wurden 1992 von Obdachlosen in Berlin gegründet und erreichten schnell einen hohen Bekanntheitsgrad. Sie spielten ihre Produktionen europaweit in Staattheatern, Gefängnissen, Obdachlosenheimen, auf Fachtagungen und der Straße. Sie wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Förderpreis für Darstellende Kunst des Kunstpreises Berlin. Andreas Abel war 16 Jahre aktives Mitglied des Ensembles und arbeitet heute als Straßensozialarbeiter.
Jiri Pacourek
(Leitung Sozialer Sport Nürnberg bei Rampe e.V. + ehrenamtl. Anstoß! e.V.)
In Rahmen des FEST 18+ wurde das Thema „Sozialsport“ thematisiert. Es wurde die Arbeit der Initiative Sozialer Sport Nürnberg vorgestellt. Danach wurde das Thema um bundesweite Erfahrungen erweitert. Somit wurde die Arbeit von Anstoß! e.V. (Bundesvereinigung für Integration durch Sport) vorgestellt.
Als Weiteres wurde die Organisation und Durchführung von regionalen Turnieren und deutschen Meisterschaften präsentiert und diskutiert. Auch die Weltmeisterschaft der Wohnungslosen
(Homeless World Cup) hat als Thema nicht gefehlt.
Nach dem Vortrag fand eine Diskussion statt. Der Schwerpunkt war das „Erreichen von potentiellen Teilnehmer*innen“. Betreuer*innen und Sozialpädagog*innen, die eine Freizeitaktivität starten oder ein Angebot betreuen wollen, würden sich über mehr Austausch freuen. Das Thema Motivation ist (und wird) immer ein Kernproblem (sein). Die Aussagen waren z.B. : „Ich denke nicht, dass mein Klient sowas körperlich schaffen kann“. Aber die Motivation fängt gerade erst bei den Sozialpädagog*innen an. Diese sollen vermitteln, dass bei Sozialsport wirklich fast jeder mitmachen kann und dass die Angebote wirklich auch so ausgelegt werden. Aus zeitlichen Gründen musste die Diskussion beendet werden. Es folgte ein kurzer Austausch in Kleingruppen zu dem Thema: „Welche Freizeitaktivitäten sind für ein niedrigschwelliges Angebot geeignet und welche Sport- und Freizeit Angebote sind eher kontraproduktiv.
Fazit:
Viele fanden den Grundgedanken von Sozialsport sehr gut und als pädagogisches Handwerk geeignet. Es besteht bundesweit Bedarf an Workshops zu dem Thema
„Sport und Freizeit mit/für sozial Isolierte Menschen“.
Ich hoffe, dass sich nach dem Workshop neue Begeisterte finden, die den Grundgedanken des Sozialsports weiter verbreiten wollen.
Ende des 20. Jahrhunderts befindet sich New York City in einem tiefgreifenden Wandlungsprozess. Teil dessen ist die zunehmende Repression gegen „auf der Straße“ lebender Menschen. Als Reaktion darauf gründen Wohnungslose im Jahr 1999 die Organisation PTH um für die Rechte wohnungsloser Menschen zu kämpfen. Bis heute werden alle Entscheidungen bei PTH von den Wohnungslosen selbst getroffen. Sie haben sich ein breites Netzwerk an Unterstützer*innen aufgebaut und organisieren u.a. Schulungen für wohnungslose Menschen z.B. im Umgang mit Presse oder öffentlichkeitswirksame Aktionen wie Hausbesetzungen.
Manuel Eigmann hat PTH mehrfach besucht und sowohl seine Bachelor- als auch Masterarbeit über soziale Kämpfe in New York City geschrieben. Er ist in Berlin als Straßensozialarbeiter tätig.
Ein neues Projekt startet unter meiner Leitung und ich habe keine Ahnung, wo ich anfangen soll mit der Arbeit? Welchen Auftrag habe ich und wer hat Interesse an meiner Tätigkeit? Um wen geht es und wer ist für den Erfolg des Projektes entscheidend?
Im Rahmen dieses Workshops werden wir uns mit grundlegenden Fragen des Projektaufbaus beschäftigen. Dabei fließen Elemente des Projektmanagements mit ein und werden im Transfer auf das Projekt für Streetwork mit Erwachsenen in Potsdam als Praxisbeispiel betrachtet.
Von der 13 jährigen Entwicklung eines Berliner Punk-Festivals, das mit anfänglich starker Unterstützung durch Streetwork Schritt für Schritt in die Selbständigkeit gegangen ist.
Bedeutung von Streetwork hierbei:
- Kontaktaufnahme und Streetwork mit Punx
- Wahrnehmung von Bedarfen
- Sprachrohr einer ungeliebten Klientel
- Emanzipation der AdressatInnen
- Spezialfall Polizei
- Beteiligungsprozesse / Freie Entfaltung / Sich Ausprobieren können und
dürfen
- Punx und Struktur?
- "Sich rar machen"
Fazit:
In beiden Durchgängen ist es den meisten Teilnehmern gelungen, parallelen
zwischen dem Projekt "Resist To Exist" und den eigenen Adressat*innen zu
finden. Nur manche fanden das Projekt zu spezifisch für Punx.
Großer Schwerpunkt war hierbei die Bedeutung von Teilhabe und Ver- und Zu-
trauen, auch mit großem Fokus auf Freiräume und deren von außen
ungeregelten Bedingungen. Und die Motivation mal etwas (unerlaubtes) zu
wagen, um zu zeigen, dass es geht - anstatt immer nur mit tollen Konzepten
darum zu betteln, dies machen zu dürfen. Einfach (ungefragt) machen und die
positiven Ergebnisse dokumentieren, um damit dann zu punkten, wenn versucht
wird, das "Illegale" wieder zu beseitigen.